Psychologische Sicherheit: 8 Tipps für erfolgreiche Teams
In der Welt der modernen Arbeitsumgebungen wird der Wert von Teams immer deutlicher. Teams ermöglichen es, komplexe Probleme zu lösen, Kreativität zu fördern und Innovationen voranzutreiben. Doch nicht alle Teams sind gleich erfolgreich. Eine entscheidende Komponente, die über Erfolg oder Misserfolg entscheiden kann, ist die psychologische Sicherheit im Team.
Was ist Psychologische Sicherheit?
Der Ansatz der psychologischen Sicherheit geht auf Harvard-Professorin Amy Edmondson zurück, die schon seit 1999 Beiträge zu diesem Thema veröffentlicht. Seit ein paar Jahren ist das Thema auch in der breiteren Öffentlichkeit angekommen. Psychologische Sicherheit beschreibt das Gefühl der Teammitglieder, dass sie sich in ihrem Team sicher fühlen können, ohne Angst vor negativen Konsequenzen für ihr Selbstbild, ihre soziale Stellung oder ihre Karriere haben zu müssen. Es geht darum, dass jedes Teammitglied seine Meinungen, Ideen und Bedenken frei äußern kann, ohne befürchten zu müssen, dafür bestraft oder herabgestuft zu werden.
Teammitglieder vertrauen sich gegenseitig
Man kann sich offenes und ehrliches Feedback geben
Alle bekommen den Raum, sich mit ihrer Meinung einzubringen
Kolleg:innen teilen Informationen offen miteinander
Es herrscht eine positive Fehlerkultur
Warum ist Psychologische Sicherheit wichtig?
In der heutigen dynamischen Arbeitswelt, die von Komplexität und ständigem Wandel geprägt ist, sind Teams zu einem unverzichtbaren Bestandteil jeder Organisation geworden. Doch nicht alle Teams sind gleichermaßen erfolgreich. Der entscheidende Unterschied liegt oft in der psychologischen Sicherheit, die in einem Team herrscht. Psychologische Sicherheit ist ein Grundpfeiler für das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit von Mitarbeiter:innen. Sie schafft ein Umfeld, in dem Teammitglieder sich nicht nur sicher fühlen, ihre Ideen und Gedanken zu teilen, sondern auch bereit sind, Risiken einzugehen und neue Wege zu beschreiten. Diese Sicherheit ermöglicht es den Teammitglieder, ihr volles Potenzial auszuschöpfen, da sie sich frei fühlen, sich auszudrücken, zu experimentieren und zu lernen.
Studien haben gezeigt, dass Teams mit hoher psychologischer Sicherheit tendenziell besser abschneiden in Bezug auf Innovation, Kreativität und Leistung. Wenn Mitarbeiter:innen sich sicher fühlen, Ideen zu äußern und sich in Diskussionen einzubringen, entstehen häufiger neue und innovative Lösungen. Zudem steigert psychologische Sicherheit die Zufriedenheit der Mitarbeiter:innen und reduziert das Risiko von Burnout und anderen stressbedingten Problemen. Darüber hinaus trägt psychologische Sicherheit auch zur Förderung einer positiven Unternehmenskultur bei. Sie schafft Vertrauen zwischen den Teammitglieder und fördert Zusammenarbeit und Zusammenhalt. Mitarbeiter:innen, die sich sicher fühlen, werden eher bereit sein, sich gegenseitig zu unterstützen und konstruktives Feedback zu geben, was wiederum zu einem gesunden Arbeitsumfeld beiträgt.
In einer Welt, die von Veränderung und Unsicherheit geprägt ist, ist psychologische Sicherheit daher nicht nur ein Nice-to-have, sondern eine entscheidende Voraussetzung für den Erfolg von Teams und Organisationen. Führungskräfte und Entscheidungsträger:innen sollten sich dieser Bedeutung bewusst sein und aktiv Maßnahmen ergreifen, um psychologische Sicherheit in ihren Teams zu fördern.
Wie entsteht Psychologische Sicherheit im Team?
Psychologische Sicherheit entsteht nicht von selbst, sondern muss bewusst aufgebaut und gepflegt werden. Klare Kommunikation spielt eine entscheidende Rolle. Offene und transparente Gespräche zwischen Führungskräften und Teammitglieder schaffen Vertrauen und fördern ein Gefühl der Sicherheit. Wenn jeder im Team weiß, dass er sich frei äußern kann, ohne negative Konsequenzen fürchten zu müssen, entsteht ein Umfeld, in dem Ideen offen diskutiert werden können. Empathie ist ebenfalls von großer Bedeutung. Das Einfühlungsvermögen der Teammitglieder füreinander trägt dazu bei, dass sich jeder gehört und respektiert fühlt. Wenn Teammitglieder sich in schwierigen Situationen unterstützt und verstanden fühlen, steigt das Vertrauen untereinander.
Eine positive Fehlerkultur ist ein weiterer wichtiger Aspekt. Eine Kultur, die Fehler als Lernchancen betrachtet und nicht als Grund für Bestrafung oder Schuldzuweisungen, fördert die Offenheit und das Risikobewusstsein im Team. Wenn Fehler als natürlicher Bestandteil des Lernprozesses angesehen werden, fühlen sich die Teammitglieder eher bereit, neue Ideen auszuprobieren und innovative Lösungen zu entwickeln. Schließlich ist auch der Teamzusammenhalt von großer Bedeutung. Gemeinsame Ziele, geteilte Werte und ein unterstützendes Umfeld stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl im Team und damit auch die psychologische Sicherheit. Wenn sich die Teammitglieder als Teil einer Einheit fühlen und sich gegenseitig unterstützen, entsteht ein Umfeld, in dem sich jeder sicher und wohl fühlt.
8 Tipps für Führungskräfte, um Psychologische Sicherheit zu fördern
Führungskräfte sind ein entscheidender Hebel, um eine psychologisch sichere Arbeitsatmosphäre in ihren Teams zu schaffen.
Fang klein an: Stelle sicher, dass in euren Meetings ein bestimmtes Thema fest verankert ist, um die Teammitglieder zu ermutigen, Probleme und Ideen offen anzusprechen. So entsteht eine Kultur des offenen Austauschs und der Zusammenarbeit.
Zeige Wertschätzung: Interessiere dich aufrichtig für die Anliegen, Ideen und Fragen deines Teams. Bedanke dich für ihre Beiträge und zeige Verständnis für ihre Emotionen, besonders bei kritischen Rückmeldungen.
Hol aktiv Feedback ein: Motiviere das Team, sich an Diskussionen zu beteiligen, indem du aktiv um Rückmeldungen bittest und auch zurückhaltendere Mitarbeiter:innen einbeziehst. Frage nach ihrer Meinung und schaffe Raum für verschiedene Perspektiven.
Schaffe ein respektvolles Umfeld: Behandle andere so, wie du selbst behandelt werden möchtest. Als Führungskraft solltest du einschreiten, wenn das Verhalten einzelner Teammitglieder eine offene und vertrauensvolle Atmosphäre behindert.
Kommuniziere auf Augenhöhe: Sei als Führungskraft auf gleicher Ebene mit deinem Team und tritt einen Schritt zurück. Ein beteiligender Führungsstil ermutigt dazu, an Entscheidungsprozessen teilzunehmen und Ideen einzubringen.
Zeige Nähe und Ansprechbarkeit: Sei für dein Team jederzeit erreichbar und zugänglich, damit sie sich mit Problemen an dich wenden können. Schaffe ein Umfeld, in dem Offenheit und Vertrauen gefördert werden.
Führe regelmäßige Reflektionen durch: Organisiere häufige "Rückblicke", in denen das Team offen über Erfolge, Herausforderungen und Verbesserungsmöglichkeiten diskutiert. Dies fördert eine Kultur des ständigen Lernens und Wachstums.
Sei ein Vorbild: Dein eigenes Verhalten ist dein stärkstes Werkzeug. Lebe vor, was du von deinem Team erwartest: Sei offen, transparent und bereit, Fehler zuzugeben. Als Vorbild schaffst du eine Atmosphäre psychologischer Sicherheit im Team.
Insgesamt ist psychologische Sicherheit ein entscheidender Faktor für den Erfolg von Teams. Indem Führungskräfte eine Umgebung schaffen, in der sich die Teammitglieder sicher fühlen, können sie das volle Potenzial ihres Teams ausschöpfen und gemeinsam Großes erreichen.